Kirchleintragen "Ante Pante"
Das Bad Eisenkappler Kirchleintragen wird am Abend vor Maria Lichtmess (1. Februar) gefeiert.
Kirchlein verschiedener Größen und Bauweisen aus Papier und Holz, im Inneren von einer Kerze beleuchtet. In tagelanger Arbeit gefertigt, werden diese auf eine Stange gesteckt und in einer bunten Lichterprozession unter lautem Geschrei des einer Litanei ähnlichen Spruches:
"Ante pante populore, kocle vrate cvilelore" zuerst zur Pfarrkirche, dann weiter zur Schloßbrücke am Südende des Marktes getragen. Dort werden die Kirchlein den Fluten des Vellachbaches übergeben.
Im Herunterleiern des “Ante pante..” stecken eine Verballhornung des aus dem Lateinischen gesprochenen Satzes “Ante faciem omnium populorum – vor dem Antlitz aller Völker (Luk. II, 31), und eine erst im Jahre 1854 im Spaß entstandene Zeile über “eine beim vulgo Kocel“ (vormals Gasthof Schumi- heute Hotel Obir) kreischende Haustürangel, was im slowenischen „cviliti“ bedeutet, bekam der Spruch den Zusatz „kocle vrate cvilelore“.
Dieser Brauch wurde zur Erinnerung an die große Hochwasserkatastrophe von 1180 eingeführt, bei welcher die ganze Ortschaft überschwemmt wurde und nur die Kirche Maria Dorn verschont blieb. Die Bewohner gelobten eine genaue Nachbildung der Kirche Maria Dorn aus Holz zu bauen und diese dem Wasser zu opfern. Als dies geschah dauerte es nicht lange und der Himmel heiterte auf. In dankbarer Erinnrung an die Rettung unseres Marktes wird nun alljährlich am Vorabend von Maria Lichtmess gefeiert.